Hallo Wolfgang,
also, ich habe dazu folgende Überlegungen: die Distributionszahlen von Bibelmodulen spielen meiner Meinung nach keine große Rolle, da viele davon wohl auch künstlich zustande kommen oder gekommen sind. Gerade bei Downloadern in Bibelprogrammen wird vermutlich oft automatisch ein ganzer Satz an Modulen heruntergeladen, und auch sonst wird ein Downloader wahrscheinlich alle Übersetzungen seiner eigenen Sprache und ggf. noch welche in Fremdsprachen herunterladen, ganz unabhängig davon, ob er sie auch zu benutzen gedenkt. Durch wiederholte Neuinstallation von Software kann das sogar mehrmals geschehen, ohne dass die Download-Zahl eine tatsächliche Modulnutzung repräsentiert. Aber auch unabhängig davon interessieren mich nicht tausende an Downloads von Leuten, die einfach nur mal alle verfügbaren Texte abgreifen, sondern diejenigen zehn Downloads der Leute, die mit dem Bibeltext wirklich effektiv arbeiten. Vor dem Hintergrund halte ich die bisherige Statistik sogar für sehr erschreckend, weil jetzt schon seit Jahren etliche Module ungeprüft und teils auch mit fehlerhaftem Inhalt distributiert wurden, mit den entspr. Resultaten auf allen möglichen Drittanbieter-Seiten und sonstigen Veröffentlichungen, wohin die fehlerhaften Texte ihren Weg gefunden haben, was sich zukünftig noch als irreversibel herausstellen könnte.
Immerhin wären wir vom Projekt "Freie Bibel" potentielle Nutzer von Zefania XML 2014, wenn auch (noch?) nicht auf dem Gebiet von Bibelsoftware. Allgemein wird der Bibeltext meistens nicht in Bibelsoftware gelesen, sondern die Bibelsoftware ist üblicherweise eher ein Werkzeug für's Bibelstudium oder Predigt-Vorbereitung etc. und müsste demnach auch über die reine Anzeige-Möglichkeit des Textes hinausgehen. Ungeachtet dessen, dass MyBible als Vertreter der herkömmlichen nativen Bibel-Software eingestellt ist, gibt es mehrere aktive App-Projekte, welche frisch auf Zefania XML aufbauen und sowohl die Nachteile des Formats bei sich im Code ausgleichen müssen als auch durch die schlechte Qualität der Modulquellen in Mitleidenschaft gezogen werden. Darüber hinaus findet deren Entwicklung dezentral und proprietär statt, wo es doch eher wünschenswert wäre, alle interessierten Entwickler zusammen an einen Tisch zu holen und gemeinsam frei lizenzierte Bibelsoftware zu entwickeln, die sich gegenseitig befeuern und unterstützen kann. MyBible an sich unter einer freien Lizenz zu veröffentlichen, wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Zwar wäre die Software für die Freie-Software-Welt und unser Projekt unbrauchbar, da es, soweit ich weiß, auf einer proprietären Entwicklungsumgebung basiert, jedoch könnten vielleicht wenigstens Konzepte und die Lösung bestimmter Probleme übernommen werden in eine neue, gemeinsame Code-Basis. Sofern es die Zeit erlaubt und die strategische Wichtigkeit gegeben ist, könnte möglicherweise auch eine Eigenentwicklung im Rahmen unseres Projektes erfolgen. Je nachdem könnte die komplett von vorne beginnen, oder aber bereits frei lizenzierten Code anderer Projekte heranziehen.
Was aus meiner Sicht den Fortschritt am meisten zurückhält, ist die mangelnde Kooperationsbereitschaft oder -unfähigkeit der beteiligten Parteien. Um einen Zefania-XML-2014-Standard (solide technische Grundlage vorausgesetzt, u.a. eine einheitliche!) in den nächsten Jahren zu etablieren, bedürfte es gar nicht eines allzu großen Aufwandes. Ein Haupt-Hindernis besteht im gegenwärtigen verwaisten Zefania-XML-Modul-Repository, wo keine Möglichkeit besteht, an dieser zentralen Distributionsplattform Verbesserungen an den Modulen vorzunehmen, während gleichzeitig sich alle Zefania-XML-basierten Anwendungen daraus bedienen und es schwer sein wird, eine Alternative allgemein bekannt zu machen und die Nutzer zu einem Wechsel zu bewegen. Auch Bibelsoftware- und App-Entwickler orientieren sich freilich an dem Repository, ohne dass dort schon zu gemeinsamen Aktivitäten eingeladen wird. Wenn man aber einen technisch soliden Zefania-XML-2014-Standard definieren, alle Module des Repositories in selbigen konvertieren, keine alten Zefania-Module mehr bereitstellen, die Korrekturlesung und Qualitätssicherung der bestehenden Module in freier Mitarbeit einleiten und ebenso die Entwicklung von Bibelsoftware an dieser zentralen Anlaufstelle initiieren plus Austauschmöglichkeiten für Entwickler, Korrekturleser, Nutzer bereitstellen würde, könnte ein solches reichhaltiges Angebot bald an Zulauf gewinnen aufgrund der vielfältigen Vorteile, die sich für alle Beteiligten daraus ergeben. Ich persönlich würde eine solche Unternehmung angehen, die Schwierigkeit besteht jedoch darin, dass die bereits bestehende Einrichtung des nun verwaisten Repositories dies verhindert, weil unnötig Kräfte auf die Etablierung einer Alternative verschwendet werden müssten, anstatt von der Popularität des Repositories zu profitieren.
Deine Rolle dabei ist, dass zu als Urheber des Zefania-XML-Standards auf die richtigen Entscheidungen der beteiligten Parteien hinwirken solltest, sofern selbige mit dir in Kontakt stehen. Meine Rolle dabei ist, dass ich, sofern mir möglich, die Entwicklung und Koordination vorantreiben würde, sofern mir dies durch eine freundliche Umgebung und gute Entscheidungen ermöglicht und vereinfacht wird.
Grüße,
Stephan